Es soll die zentrale Lehr- und Forschungsstätte der Erdsystemwissenschaften und Klimaforschung für 2000 Studenten der Universität Hamburg werden. Baubeginn war 2015, geplante Fertigstellung 2019. Das klappte schon mal nicht. Und weil es so schön in den Kram passte, hieß es nach 2019, die Krisen der Folgejahre wären Schuld an dieser Verzögerung. Ist ja alles so teuer geworden, weil Corona, weil Ukraine, weil Inflation, weil, weil, weil… Fakt ist, der Senat hat wieder einmal bei der Umsetzung eines öffentlichen Großprojektes (s. Elphi) versagt. Aus geplanten 177 Mio. sind (Stand Mitte 2024) mittlerweile 425 Mio. geworden – und kein Ende in Sicht.

Katastrophale Fehler wie der Einbau einer defekten Sprinkleranlage, die im Sommer 2024 den neuen Boden flutete und 1900 m² dem Schimmel aussetzte, machten die ohnehin explodierenden Kosten um eine weitere Nummer größer. Pilze und Bakterien und Mängel bei der Lüftungs- und Klimatechnik haben das Bauprojekt zu einem Fall werden lassen, über den der Senat lieber nicht sprechen möchte.

Nun hat sich der Bund der Steuerzahler Hamburg e.V. gemeldet und fordert Transparenz. Denn nicht nur wachsen die Baukosten durch den Verzug von 6 Jahren in schwindelerregende Höhe, auch die zukünftige Miete hat sich seit 2019 von 11 Mio. auf 17 Mio. jährlich erhöht. Und das ist noch nicht final. Die Finanzbehörde hüllt sich dazu aber noch in den Mantel des Schweigens.

Einzig das Bestreben der Verschiebung von Schuld ist bekannt: um die entstandenen Schäden erstattet zu bekommen, laufen zur Zeit mehrere Klagen gegen Projektbeteiligte. Doch das ist nur Augenwischerei eines Kollateralschadens.

Kernfrage ist, warum kann der Senat nicht verantwortungsvoll mit dem Steuergeld der Bürger umgehen? Warum stellt man sich nicht den Fehlplanungen und den entstandenen Problemen? Der „rosa Elefant“ steht am Schlump und ist nicht zu übersehen. Der dramatische Wasserschaden wurde seinerzeit nicht kommuniziert und offengelegt. Und von der SPD und den Grünen wurde dieses Thema am Rande ihrer Koalitionsgespräche einfach komplett ausgeblendet.

Wir fordern Transparenz und Verantwortung darüber, was mit den Steuergeldern passiert. Wir unterstützen die Aufforderung des Bundes der Steuerzahler nach Aufklärung. Rückblickend wie fortlaufend, denn jeden Monat kommen weitere 1 Mio. Euro Baukosten dazu.

Das ist nicht einfach nur eine weitere Bau-Tragödie, es ist die Pulverisierung des hart verdienten Geldes jedes einzelnen Bürgers.